Drei Ballverluste in entscheidender Phase
(cnf). Tabellenführung verpasst: Im Spitzenspiel der 1. Basketball-Regionalliga Südwest kassierten die Gießen Pointers am Samstagabend ihre zweite Saisonniederlage und unterlagen dem bislang ungeschlagenen Tabellenführer College Wizards Karlsruhe - trotz einer starken Aufholjagd - mit 53:56 (23:35).
Die Partie eröffneten die Hausherren eher zurückhaltend, sodass Karlsruhe das erste Viertel dominierte. Nach zehn Minuten lagen die Pointers mit 9:22 hinten, was sich als eine ernstzunehmende Hypothek für das Team herausstellte. Selbstkritisch bilanzierte Gießens Headcoach Dejan Kostic: »Ich will nicht sagen, es hat nichts funktioniert, aber wir hatten in der Verteidigung, Blockstellung und Konzentration zu kämpfen.« Im zweiten Durchgang gelang es den Pointers jedoch, sich etwas zu fangen, zumindest wuchs der Vorteil der Baden-Württemberger nicht weiter an (23:35, 20.).
»Nach einer guten Analyse in der Halbzeitpause sind wir bombastisch ins dritte Viertel gestartet«, lobte Kostic. Die strategische Anpassung der Heimmannschaft zeigten sofort Wirkung, sodass die Lahnstädter die Sequenz mit 20:9 klar für sich verbuchten. Die Konsequenz: Nach 30 Minuten betrug der Rückstand des Kostic-Teams nur noch einen Punkt (43:44).
Im ersten Teil des letzten Viertels schien es dann, als könnten die Pointers das Spiel noch drehen, zwischenzeitlich sorgten die Mittelhessen sogar für den Führungswechsel. In der 36. Minute, beim Stand von 50:44, schienen die Hausherren auf dem besten Weg zum Sieg, doch unter anderem umstrittene Schiedsrichterentscheidungen in dieser Phase, berichtete Kostic, führten zu einem Wendepunkt im Spiel.
Doch an den Unparteiischen allein lag es freilich nicht. Nachdem Karlsruhe zum 51:51 (38.) egalisiert hatte, nahm Kostic eine Auszeit - anschließend leisteten sich seine Schützlinge aber gleich drei Turnovers in Folge. Zwei Freiwürfe brachten Karlsruhe in der Folge 35 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit auf 53:51 in Führung. 14 Sekunden vor dem Abpfiff ergab sich für die Pointers noch der finale Wurf zum Ausgleich, doch dieser fand nicht den Weg in den Korb, sodass das Spiel ohne Verlängerung endete.
Kostic kommentierte die kritischen Momente: »Das ist natürlich sehr bitter, drei Ballverluste in der entscheidenden Phase des Spiels zu haben, auf einfache Art und Weise.« Aber auch mit weiteren Aspekten haderte der Trainer-Routinier: Insbesondere die Freiwurfquote der Gießen Pointers war nämlich mit nur 25 Prozent ein entscheidender Faktor für die Niederlage: »Unsere Kreativität mit zehn Assists entspricht auch nicht dem, was wir uns vorgenommen haben. Das können wir besser.«
Die Top-Scorer der Pointers waren Till Heyne mit 15 Punkten und Miles Mallory (11/zuzüglich 10 Rebounds) sowie Nemanja Nadjfeji mit ebenfalls elf Punkten. Aufseiten der Wizards konnte Tarig Osama Eisa mit elf Zählern und satten 18 Rebounds überzeugen, was maßgeblich zum Sieg seiner Mannschaft beitrug.
»Mein Fazit: Der härteste Gegner für uns selbst sind wir. Wenn wir die Dinge, mit denen wir selbst zu kämpfen haben, in den Griff bekommen, dann sind wir die beste Mannschaft in der Liga«, schaute Coach Kostic optimistisch auf die kommenden Saisonspiele voraus.
Gießen Pointers: Heyne (15/3), Chromik, Rostek, Nadjfeji (11/1), Njie, Weiler, Jänen (7/1), Murken, Kljaic (9), Mehmed, Mallory (11), Dolejsi.