
Gießen Pointers greifen nach dem letzten Strohhalm
(cnf). Das letzte Hauptrunden-Wochenende in der 1. Basketball-Regionalliga Südwest, sogar ein verlängertes, erwartet die Gießen Pointers. Ob der anstehende Doppelspieltag auch das letzte Pflichtspiel-Wochenende der Saison 2024/25 wird, das wird sich weisen.
Die Ausgangslage: Die Pointers stehen auf Rang fünf, also dicht hinter den Playoff-Rängen (Top 4), jedoch vier Punkte hinter Lich und Schwenningen. Die Brauereistädter kann das Team um Hedacoach Dejan Kostic aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs nicht mehr einholen. Bei den Black Forest Panthers Schwenningen sieht die Sachlage etwas anders aus - und ausgerechnet gegen diese ziehen die Mittelhessen am Samstagabend auswärts zu Felde. Am Montag (17 Uhr) folgt dann das Heimspiel gegen den MTV Stuttgart in der Brüder-Grimm-Sporthalle in Kleinlinden.
Black Forest Panthers Schwenningen - Gießen Pointers (Samstag, 19 Uhr):
Optimal ist die Lage für die Gießen Ponters vor dem Sprungball nicht, denn: Das Hinspiel gegen die Panthers ging im vergangenen Januar mit 67:83 klar verloren. Will heißen: Nur, wenn Gießen mit über 16 Punkten Differenz gegen Schwenningen gewinnen würde, hätte man den direkten Vergleich doch noch gewonnen. Das wiederum wäre Voraussetzung für die Hoffnung, sich am letzten Spieltag gegen Stuttgart doch noch für die Endrunde zu qualifizieren.
Dann müssten freilich die Pointers auch am Ostermontag siegen, ferner Schwenningen parallel noch sein letztes Hauptrunden-Duell beim Staffel-Primus Karlsruhe College Wizards verlieren. Viel Konjunktiv, viele Fragezeichen - aber in der Theorie ist für die Lahnstädter durchaus noch alles drin.
»Rechnerisch hat man natürlich Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen, aber es geht auch um Differenzen. Bei Schwenningen mit 17 Punkten zu gewinnen, ist nicht einfach«, gibt Pointers-Trainer Dejan Kostic die komplexe Lage wider. Die besagte Hinspiel-Niederlage lastet schwer. Damals fehlte nach Weihnachten die Vorbereitung: »Wir hatten damals keine Möglichkeiten, ein gemeinsames Training zu machen, daher sind wir untergegangen.«
Nun trifft man auf ein Team mit neun Siegen in Folge, angeführt vom Schweizer Combo-Guard Mateus Rodrigues Rocha (18,2 Punkte pro Spiel) und Brettspieler Christian Okolie (15,5 PpS, 11,5 Rebounds pro Spiel).
»Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, die auch beim Hinspiel in der Halle waren, die sagen auch, die haben den besten Eindruck von allen hinterlassen. Tatsächlich spielen sie treffsicher, sind physisch stark und haben erfahrene Spieler und die Größe, womit wir unsere Probleme hatten«, analysiert Kostic.
Verstärkung erhoffen sich die Pointers durch die Rückkehr von Philipp Weiler, doch der anhaltende Ausfall von Topscorer Vladan Lazic, der diese Runde nicht mehr zum Einsatz kommen wird, bleibt ein Risiko. Kostic setzt auf Taktik: »Wir haben gegen Karlsruhe auch überraschend gewonnen. Wir müssen eben versuchen, mit taktischen Maßnahmen in Schwenningen zu agieren.«
Gießen Pointers - MTV Stuttgart (Montag, 17 Uhr, Kleinlinden, Brüder-Grimm-Sporthalle):
Sollte das Schwenningen-Spiel glücken, wäre das Heimspiel gegen den MTV Stuttgart entscheidend. Die Lahnstädter gewannen das Hinspiel mit 80:63, doch der MTV verfügt mit Vasileios Lampropoulos (20 PpS) über einen gefährlichen Dreh- und Angelpunkt.
Dejan Kostic rechnet jedoch mit halber Kraft: »Die sind bekannt, dass sie am Ende der Saison nicht mit vollen Kräften antreten. Für die geht es um gar nichts, aber für uns ist es das letzte Heimspiel, da wollen wir uns unabhängig von Schwenningen gut präsentieren und mit einem positiven Ergebnis die Saison, im schlimmsten Fall, beenden.
Trotz aller Berechnungen bleibt die Lage prekär. Kostic fasst zusammen: »Natürlich werden wir versuchen, alles zu ermöglichen und ein gutes Ergebnis zu erzielen, mit der Hoffnung, dass Karlsruhe dann das letzte Spiel gewinnt. Es wird dennoch wahnsinnig schwer.«
Ob die Pointers die Saison verlängern oder am Montag emotional abschließen, wird sich über Ostern weisen.