Doppelte Brisanz im Nachbarschaftsduell
(cnf). Am Samstag um 19 Uhr steht in der 1. Basketball-Regionalliga Südwest ein spannendes Derby an: Lich Basketball, derzeitiger Tabellenzweiter, empfängt in der Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle die viertplatzierten Gießen Pointers. Dieses Nachbarschaftsduell verspricht nicht nur wegen der geografischen Nähe besondere Brisanz, sondern auch aufgrund der tabellarischen Konstellation.
Beide Teams fiebern dem Aufeinandertreffen entgegen. Dejan Kostic, Headcoach der Pointers, spricht von einer »Extra-Motivation« im Training: »Die Jungs freuen sich. Es sind alle engagiert, und wir haben eine sehr positive Stimmung.« Auf der anderen Seite ist auch bei den Lichern die Vorfreude groß. Kai Löffler, einer der beiden LB-Cheftrainer, erklärt: »Ein Derby ist immer ein besonderes Spiel, weil man viele Spieler der Gegner gut kennt oder sogar schon gemeinsam irgendetwas im Basketball gemacht oder erlebt hat.«
In Bezug auf die Stärken der Pointers hebt Rolf Scholz, ebenfalls Headcoach bei Lich, deren Defensivvermögen hervor: »Sie schaffen es in der Regel, Gegnern ihre Stärken ein Stück weit wegzunehmen. Zudem sind sie unterm Korb extrem effizient.« Kostic lobt derweil die Tiefe und Erfahrung des Kaders der Brauereistädter: »Physisch sind sie eine Macht. Dadurch, dass viele Spieler schon sehr lange dabei sind und für Lich spielen, ist das eine sehr eingespielte Mannschaft.«
Ein entscheidender Faktor für den Erfolg könnte indes für beide Farben die Konstanz über die volle Spieldauer hinweg sein. Löffler betont: »Schlüssel wird sein, wer es über 40 Minuten schafft, mehr Energie zu entwickeln und die Qualität und Stärken des eigenen Spiels konstant aufs Feld zu bringen.« Zudem hofft er, dass der Heimvorteil vor der gewohnt beachtlichen Licher Kulisse eine Rolle spielen wird.
Kostic seinerseits sieht in der Defensive und im schnellen Spiel entscheidende Möglichkeiten: »Definitiv müssen wir uns im Defensivbereich ziemlich anstrengen. Da sehe ich aber durchaus gute Chancen für uns. Wir müssen auch schnell spielen, gerade in der Transition.«
Besonders hervorgehoben wird von dem Übungsleiter der Universitätsstädter auch LB-Leistungsträger Johannes Lischka, den er mit seinen 37 Jahren als besten Spieler der Liga adelt: »Es ist beeindruckend, jemanden in dem Alter als besten Spieler der Liga bezeichnen zu können.« Dieses Derby verspricht also, ein echtes Spektakel zu werden, bei dem sowohl die mannschaftliche Geschlossenheit als auch individuelle Klasse entscheidend sein werden. Die Fans dürfen sich auf ein hochklassiges und emotionales Duell freuen, das sicherlich für Spannung und Dramatik sorgen wird.
Personell sieht es vorab bei den Pointers gut aus, Veränderungen sind im Vergleich zum jüngsten 81:67-Erfolg gegen Makkabi Frankfurt keine zu erwarten. Auch bei den Bierstädtern sind die Reihen weitestgehend geschlossen. »Personell sieht es so aus, dass wir vollzählig sind«, sagt Kai Löffler, allerdings wird Karl Maruschka wegen seines Fußbruchs nach wie vor ausfallen. Das Hinspiel hatte das Scholz/Löffler-Team übrigens mit 74:60 für sich entschieden - am Sonnabend sind die Karten aber freilich wieder neu gemischt.
Vor dem Anpfiff des Derbys am Samstagabend kommt es in der Dietrich-Bonhoeffer-Sporthalle übrigens noch zur Ehrung des alle zwei Jahre verliehenen Werner-Soffel-Preis (WERNI). Dieser geht auch diesmal wieder an eine Person, die sich in besonderer Weise für den Licher Basketball verdient gemacht hat.
