Pointers mit Zugang, aber ohne Chance
(cnf). Hoch, zu hoch, hingen die Trauben am Wochenende für die Gießen Pointers in der 2. Basketball-Bundesliga ProB (Nord). Das mittelhessische Staffel-Schlusslicht hatte dem Aufstiegsaspiranten und Tabellenzweiten LOK Bernau auswärts nur wenig entgegenzusetzen und unterlag deutlich mit 64:102 (31:53). Mit in Brandenburg unterwegs war am Samstag ein kurz vor der Dienstfahrt publik gemachter Neuzugang der Lahnstädter:
Shootingguard Nemanja Nadjfeji (Vater Aleksandar Nadfeji[) soll das Dörr-Team in den kommenden Wochen im Abstiegskampf unterstützen.
Der 22-jährige Nadjfeji stand im Rahmen seines Pointers-Debüts zunächst nur eine gute Viertelstunde auf dem Court und stemmte hierbei vier Punkte sowie vier Rebounds. »Es war zuletzt lange verletzt, man sieht aber dennoch direkt, dass er einen hohen Basketball-IQ hat und ich hoffe, dass er uns in nächster Zeit etwas helfen kann«, kommentierte Gießens Headcoach Daniel Dörr das neue Gesicht in seinem Kader. Seit Frühling 2021 hatte Nemanja Nadjfeji aufgrund einer schwereren Blessur keine Pflichtspiel mehr absolvieren, zuvor aber bereits Bundesliga- und Regionalliga-Erfahrung - insbesondere bei den Tigers Tübingen - schnuppern können.
Hinsichtlich des Kräftemessens mit dem Bernauer Top-Team fiel die Bilanz des Pointers Übungsleiters klar aus: »Das war ein Klassenunterschied, die haben uns in allen Belangen dominiert. Wir hatten einfach zu viele Einzelaktionen, defensiv waren wir denen nicht gewachsen. Die haben uns gezeigt, wie es geht.«
Fast schon gewohnheitsgemäß hielten die angereisten Universitätsstädter im Auftaktviertel noch gut mit (12:15, 6.) und waren auch nach den ersten zehn Spielminuten (21:27) durchaus noch in Sichtweite zum Favoriten.
Anschließend aber erfolgte ein merklicher Bruch im Spiel der Pointers: Zu Beginn des zweiten Quarters gelangen den Gästen binnen sechs Minuten keine weiteren Treffer mehr. Im Gegenzug ebnete sich die Heimmannschaft dank eines 16:0-Laufs schon einmal den Weg zum späteren Sieg (43:21, 16.). Erst im Anschluss erwachte das Dörr-Team wieder langsam aus seinem Schlummer, nichtsdestotrotz baute Bernau seinen Vorsprung bis zum Kabinengang noch etwas aus (53:31, 20.).
Ähnlich dominant wie im zweiten Abschnitt traten die Hausherren auch im dritten Viertel (25:13) auf, sodass schon zu Beginn der Schlusssequenz (78:44, 30.) die Entscheidung längst gefallen war. Im Schlussdurchgang ließ es Bernau dann auch etwas lockerer angehen, sicherte sich letztendlich aber dieses Quarter mit 24:20 zu eigenen Gunsten.
Für die Gießen Pointers, bei denen sich immerhin acht von neun Akteuren in die Scoring-Liste eintragen konnten, gilt nun einmal mehr: Niederlage abhaken, Fokus auf das nächste Pflichtspiel legen. Einfach wird es allerdings auch am Sonntag nicht, wenn der Nordstaffel-Dritte Baskets Wolmirstedt in der Sporthalle Gießen-Ost gastieren wird.
Gießen Pointers: Ukaj, Ledoux 15/1, Schneider 2, Troussel 13, Njie 5, Kenntemich 12/4, Lischka 10, Amaize 3, Nadjfeji 4.
